14 angehende Freiwillige sind Anfang Jahr in die Basisschulung von Pro Pallium gestartet. Heute geht der sechsteilige Kurs in die zweite Runde. Was lernen die Teilnehmenden in der Basisschulung und auf welche Aspekte legt Kursleiterin Beatrice Schlumberger besonderen Wert? Darüber spricht die Bildungsverantwortliche im Interview.
Beatrice Schlumberger leitet seit Anfang 2024 die Basisschulung bei Pro Pallium (Bilder: Pro Pallium, Pro Pallium)
Beatrice Schlumberger, welche Themen werden diese Woche an der Basisschulung behandelt?
Diese Woche setzen wir uns während zwei Tagen mit einer breiten Themenvielfalt auseinander. Zum Beispiel sprechen wir über das Thema «Kommunikation mit schwerstkranken Kindern, Jugendlichen und deren Familien». Dabei möchte ich auch auf die Familie als System und ihre Spannungsfelder eingehen. Wir setzen uns auch konkret mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinander. Und in einem weiteren Kursabschnitt widmen wir uns der spirituellen Dimension der Pädiatrischen Palliative Care.
Worauf legen Sie als Bildungsverantwortliche besonderen Wert bei der Gestaltung der Schulung?
Ich möchte die angehenden Freiwilligen möglichst gut auf ihre bevorstehenden Einsätze bei den Familien vorbereiten und ihnen ein Grundverständnis für die Pädiatrische Palliative Care vermitteln – den Fokus lege ich dabei auf den psychosozialen Aspekt unserer Entlastungsarbeit. Weiter möchte ich das Bewusstsein der Teilnehmenden schärfen: Zum Beispiel dafür, dass die Eltern stets die Experten für ihre Kinder sind und wir sie mit dieser Grundhaltung auf ihrem Weg unterstützen. Die Teilnehmenden sollen die Grenzen der Familien erkennen und zugleich lernen, ihre eigenen zu berücksichtigen. Dazu gehört auch zu erkennen, dass es für gewisse Situationen und Problemstellungen kein Patentrezept gibt. Umso wichtiger ist es für die Freiwilligen zu wissen, dass sie nie auf sich allein gestellt sind und mit Pro Pallium ein kompetentes Team im Rücken haben.
Welche Fragen beschäftigen die Teilnehmenden in der Basisschulung jeweils besonders?
Es sind weniger konkrete Fragen, sondern eher Bedürfnisse. Die meisten Freiwilligen möchten sich in einem sinnvollen Bereich engagieren. Sie wissen jedoch nicht, ob sie mit den bevorstehenden Situationen in den Familien zurechtkommen. Deshalb wünschen sie sich die nötigen Informationen und hilfreiche Werkzeuge für ihre Einsätze.
Was sollten interessierte Freiwillige mitbringen, wenn sie sich im Namen von Pro Pallium engagieren möchten?
Neben Interesse für die Entlastung von betroffenen Familie sollten sie ein grosses Herz und eine gewisse Grundstabilität mitbringen. Dazu gehört auch die Offenheit zur Selbsterfahrung und -Reflexion.
Wie geht es nach dem letzten Kurstag weiter?
Der letzte Kurstag findet am 17. Mai 2024 statt. Als Abschlussarbeit vertiefen die Teilnehmenden schliesslich ihr Wissen zu einem Schulungsthema ihrer Wahl. Nach erfolgreichem Abschluss der Basisschulung erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat und sind bereit für ihren ersten Einsatz. Für mich steht dann bereits die nächste Basisschulung im Juni vor der Tür – aktuell gibt es noch freie Plätze.
Basisschulung für angehende Freiwillige
Die nächste Basisschulung für Freiwillige von Pro Pallium startet am 06. Juni 2024. Es gibt noch freie Plätze: Interessierte melden sich via Mail an bildung@pro-pallium.ch oder telefonisch unter 062 212 21 37 für weitere Informationen. Alle nützlichen Infos zur Freiwilligenarbeit bei Pro Pallium gibt es hier.