Vier Fragen an …
Markus Walker ist seit 2022 freiwillig für Pro Pallium im Einsatz. Im Interview erklärt der 69-Jährige, was ihn dazu bewogen hat und weshalb die Besuche bei einem kranken Kind auch ihm etwas schenken.
Markus Walker, warum haben Sie sich für ein freiwilliges Engagement bei Pro Pallium entschieden?
In jungen Jahren habe ich mir während des Lehramts-Studiums als Hilfspfleger in Reha-Kliniken etwas dazuverdient. Bereits da habe ich gemerkt, dass mir diese Art von Einsatz für schwerkranke Menschen liegt – und mich auch bereichert. Nachdem ich nun dreissig Jahre als Organisations- und Personalentwickler im Gesundheitswesen tätig war, wollte ich nach meiner Pensionierung gerne wieder «an die Basis» zurückkehren. 2022 bin ich dann über einen Beitrag im Pfarrblatt auf die Stiftung Pro Pallium aufmerksam geworden – deren Einsatzgebiete haben mich sofort angesprochen.
Nach einem ersten Kennenlernen habe ich schliesslich die Basisschulung zum Freiwilligen absolviert.
Seither schenken Sie einem
schwerkranken Kind regelmässig Ihre Zeit. Wie sehen Ihre Besuche bei der betroffenen Familie aus?
Ich gehe im Schnitt alle drei Wochen vorbei – meist wünscht das Kind dann, dass ich mit ihm verschiedene Geschicklichkeits- oder Kartenspiele spiele. Manchmal möchte es auch einfach von seinem Alltag oder Ereignissen erzählen, die es gerade beschäftigen. Nach etwa einer Stunde machen wir dann gemeinsam einen neuen Besuchstag aus – die Vorfreude darauf ist jeweils auf beiden Seiten gross.
Wie gehen Sie mit der herausfordernden Gesundheitssituation des Kindes um?
Natürlich ist es nicht einfach mitzuerleben, wie sich die Krankheit auf das Kind und die gesamte Familie auswirkt.
Besonders die ersten Besuche haben mich emotional sehr berührt. Für mich ist dabei vor allem ein Gedanke hilfreich:
Ich kann das Schicksal der Betroffenen zwar nicht direkt beeinflussen, aber durch meine Besuche einen kleinen
Beitrag zur Bewältigung der schwierigen Umstände leisten. Zudem weiss ich, dass ich mich zu jeder Zeit an die Pro Pallium Regionalleiterin wenden kann – in besonders
schwierigen Situationen schätze ich diesen engen und kompetenten Austausch sehr. Ich fühle mich als Freiwilliger
jederzeit sehr gut betreut.
Was geben Ihnen die Familien-Besuche persönlich zurück?
Ich denke es ist das einfache Gefühl, jemandem etwas Gutes zu tun. Die Betroffenen nehmen einem nicht als
eine Fachperson wahr, sondern als Menschen. Wenn das Kind auf einmal spontan ein «High Five» gibt oder verschmitzt zu lächeln anfängt, wenn es einmal mehr beim UNO gewonnen hat, ist dies mein schönster Lohn.